Juni 2016
„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen“ – das besagt Murphys Gesetz. Auf Sportevents bestätigt sich regelmäßig seine Richtigkeit. Da wird die Veranstaltung monatelang akribisch vorbereitet und dann das: Strömender Regen, Renndirektor wegen Magen-Darm-Grippe handlungsunfähig, defekter Lautsprecher, Helfer, die nicht erscheinen … Aber es geht noch schlimmer. Fünf brenzlige Szenarien, die sich bei Sportevents in und um Berlin tatsächlich so ereignet haben.
1. Ein Schiff wird kommen
Ups – was tuckert denn da auf die Schwimmer zu? Bei einem Swim and Run am Kladower Hafen wäre fast eine Fähre der Berliner Verkehrsbetriebe ins Teilnehmerfeld hineingefahren. Der Betreiber der Fähren hatte einfach versäumt, den Kapitän zu informieren. Nicht auszudenken, wie das hätte enden können! Das Ruder konnte zum Glück noch herumgerissen werden. Die Wasserwacht bremste die Fähre aus und lotste die Schwimmer sicher ans Ziel. Lektion: Im Genehmigungsprozess immer und überall dreimal nachfragen, ob auch alle Beteiligten über Zeitplan und Ablauf des Events informiert sind.
2. Mein Park! – Nein, mein Park!
Sie glauben, nach Erhalt der städtischen Genehmigung ist ein Sportevent in trockenen Tüchern? Weit gefehlt. Eine Woche vor dem Wettkampf bekam der Veranstalter eines Parklaufs einen schicksalshaften Anruf: Eine Dame, die für denselben Tag den gesamten Park für ein Esoterikfestival mit 5000 erwarteten Besuchern gemietet habe, forderte die sofortige Absage der Laufveranstaltung. OM. Ein klärendes Gespräch brachte Yin und Yang in Balance: Die Laufstrecke wurde ein klein wenig geändert, sodass das positive Chi ungehindert fließen konnte. Auf Bäumen oder im Kreis sitzend, grüßten die Esoterikfans die Läufer sogar liebevoll. Lektion: Man hat schon Pferde vor der Apotheke …
3. Die Polizei – dein Freund und Helfer
Tatort Alexanderplatz: Die Aufbauarbeiten für einen Treppenlauf im Hotel Park Inn laufen auf Hochtouren, die Cheerleader bringen sich in Form, Musik liegt in der Luft, die Sportler holen ihre Startunterlagen. Da hält eine Polizeistreife und fragt nach dem Sinn des Ganzen: „Könnwamabitte Ihre Jenehmijung sehn?“ Die hatte der Veranstalter natürlich auch erhalten – aber nur fernmündlich. „Dann müssense abbauen und alle Mann nach Hause schicken“, lautete die Ansage. Welch ein Glück, dass ausgerechnet der Polizei-Sport-Verein Mitveranstalter des Treppenlaufs war. Ein kurzer Anruf des Vorsitzenden bei der zuständigen Polizeidirektion, und schwups war die Genehmigung gefunden. Lektion: Alle Genehmigungen möglichst immer schriftlich und in der Hosentasche haben.
4. Wo geht’s hier lang?
Stellen Sie sich vor, Sie liegen bei einem 10-Kilometer-Lauf durch den Wald deutlich in Führung. Plötzlich gabelt sich der Weg. Kein Schild, keine Markierung, kein Streckenposten. Wie nun weiter? Der Läufer – er sah sich schon auf dem Siegertreppchen – entschied sich für linksrum und begegnete nach ein paar Hundert Metern der Feuerwehr, die gerade einen umgestürzten Baum beseitigte. „Nee, nee, hier geht’s nicht lang – rennen Sie mal schön zurück.“ Grrrrrr!!! Statt Platz 1 wurde es immerhin noch Platz 15. Lektion: Strecke gut markieren, Streckenposten aufstellen – und sie ermahnen, am Platz zu bleiben, auch wenn inzwischen die Welt untergehen sollte.
5. Der GAU mit dem Stau
Da hilft nur noch Beten: Ein Unfall auf der Autobahn sorgte für einen kilometerlangen Stau. Mittendrin: ein armer Zeitnehmer auf dem Weg zu einem Schwimmevent. Die Veranstaltung konnte nicht zur geplanten Uhrzeit starten. Es half nichts, die Teilnehmer mussten irgendwie bei Laune gehalten werden. Die Minuten schlichen dahin, zum Glück war schönes Wetter und die Leute gut drauf … Irgendwann schließlich quietschten Reifen, der Zeitnehmer stieg schweißgebadet aus. Unter Hochdruck wurde die Technik klargemacht, mit über einer Stunde Verspätung ging’s dann endlich los. Lektion: Zeitpuffer einplanen und einen Zeitnehmer beauftragen, der keinen allzu weiten Anfahrtsweg hat.
Und welche Missgeschicke habt ihr schon auf Sportevents erlebt? Schreibt uns eine Mail an: nanni@myfinish.de.
Text: Dr. Katja Furthmann
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